07 Juni 2009

Auf Wiedersehen

Da ich nun offensichtlich nicht mehr lange zu Leben habe, möchte ich nun meine Geschichte erzählen.

Alles begann 1967 im schönen Ort Bargteheide, als ich geboren wurde. Meine Eltern waren zwei unbedeutende typische Deutsche, die Sonntags ihre wertvolle Lebenszeit in der Kirche absaßen und auf Erlösung hofften. Wir lebten im Haus meiner Großeltern, welches wohl schon seit Ewigkeiten der Familie gehörte. Irgendwann im 15. Jahrhundert muss es gebaut worden sein und bisher lebte immer ein Mitglied meiner Familie in eben jenem Haus. Als meine Mutter 82 an Krebs starb, lebte ich mit meinem Vater alleine in dem großen Haus, doch keine 6 Jahre später nahm er sich verbittert das Leben.

Anfang der 90er begann ich das Haus zu renovieren und auf einen modernen Stand zu bringen. Dabei fand ich auf dem Dachboden eine versteckte Kammer mit alten Habseligkeiten meiner Vorfahren: Von einer verrosteten Ritterrüstung und einem Schwert, bis hin zu einem Haufen Bücher, ebenfalls in keinem guten Zustand mehr.

Ich untersuchte diese Dinge, ließ sie von Historikern begutachten und las die alten Bücher meiner Familie. Dabei stieß ich auf Dinge, die ich nie für wahr gehalten hätte. Doch spätestens als ein seltsamer Mann namens Johann vor meiner Tür stand und mir noch seltsamere Dinge erzählte, wusste ich, dass die Welt nicht die wahr, für die ich sie hielt.

Johann war Mitglied einer Organisation, die sich "Jünger der Melodien" nannte und einige Jahre war ich selbst Mitglied, bis man mich eines Tages bat die Bücher meiner Ahnen auszuhändigen. Man wollte in einem von diesen Büchern ein altes Ritual nachlesen, welches demjenigen der es ausführt ungeahnte Macht versprach. Ich wusste sofort um welches Ritual es sich handelte und hielt deswegen den Mund. Man begann mich zu bedrohen, weswegen ich sofort meine Sachen packte und das Land verließ. Seit dem bin ich auf der Flucht vor dieser und einigen anderen Organisationen. Alle wollen meinen Tod, doch viele wollen auch das Buch, welches ich an einen sicheren Platz brachte. Sollte es jemals in die Hände einer dieser Gruppierungen geraten, bedeutet dies das Ende unserer Welt.

Ich spüre dass sie mir dicht auf den Fersen sind. Vielleicht kann ich diesmal nicht entkommen. Sollte man mich erwischen, dann müssen andere die unehrenvolle Aufgabe erfüllen und die Geheimnisse der Vergangenheit verteidigen.

Solltet ihr dies lesen, bin ich bereits tot oder mir ist schlimmeres widerfahren. Ich weiß nicht wann es so weit sein wird, doch ich kann versichern, dass ihr die Zeichen bald sehen werdet. Es Ost wohl nur noch eine Sache weniger Tage, vielleicht noch einer Woche, doch dann wird das Ende gekommen sein. Denkt an mich, wenn ihr die Schatten am Horizont kämpfen seht, und blutdürstige Wesen in der Nacht aus ihren Höhlen kriechen. Den Himmel wird man verdunkeln, versuchen das Böse auszusperren, doch ist gerade dies der Nährboden, auf dem das Grauen spriest. Hoffnung braucht ihr nun keine mehr haben, denn für jede Rettung ist es nun zu spät.

Ich entschuldige mich für mein Versagen. Viel Glück euch da draußen, möge es schnell vorbei sein.

30 Mai 2009

Ghostbusters

Es gibt schon erstaunliche Menschen. Ich habe in meinem Leben sehr viele merkwürdige Personen kennengelernt, aber diese Truppe ist wirklich etwas besonderes.
Als ich sie zum ersten Mal sah, dachte ich fast, sie seien auf der Suche nach mir! Doch diese vier Gestalten hatten weitaus anderes im Sinn. Sie sind Ghostbusters, Monsterjäger oder wie auch immer man sie nennen möchte.
Ich bekam leider nicht die Gelegenheit mich mit ihnen zu unterhalten, doch ihre Taten sind mehr als erwähnenswert. Sie retteten einem gesamten Bergdorf das Leben, indem sie mitten in der Stadt am hellichten Tag zwei Bestien töteten. Dies ist nicht einmal einen Tag her und ich bin noch immer sehr geschockt.
Ich begebe mich mit diesem Artikel in höchste Gefahr, denn wahrscheinlich werden auch jegliche Zeitungen der Region von dem Vorfall berichten und man wird somit meinen Aufenthaltsort herausfinden können. Aus diesem Grund ziehe ich nun weiter. Immer der Straße nach, wohin sie mich auch führen wird.

scientia nos defendit
PlasticNeo

26 Mai 2009

Seltsames in Eastfield

Eine seltsame Reihe von plötzlichen Toden verunsichert die Einwohner von dem kleinen Eastfield, mitten in den Rocky Mountains. In den letzten drei Monaten kam es zu drei Toten, die alle scheinbar eines natürlichen Todes starben. Jeder der Toten hatte eine seltsame Tättowierung auf dem Körper.
Außerdem sind viele Menschen, besonders die Studenten, zunehmend aggressiv. Es gibt viele Zeitungsberichte über Vergewaltigungen, Schlägereien, selbst die örtliche Polizei soll grundlos einige Studenten verprügelt haben.
Ebenfalls kamen mir Gerüchte über eine neue Droge zu Ohren, die sich wie ein Lauffeuer unter den jungen Menschen des Stadt verbreitet.
Wie all diese Dinge zusammenhängen, ist mir noch nicht wirklich klar, jedenfalls glaube ich nicht an einen Zufall. Möglicherweise ist diese neue Droge der Auslöser für all die Gewalt. Doch woher kommt diese Droge? Ist Eastfield vielleicht Ziel eines geheimen Massenexperiments? Man müsste wohl schon dort hinfahren und diese Droge genauer zu untersuchen, um das herauszufinden...

scientia nos defendit
PlasticNeo

23 Mai 2009

Massaker in Offenbach!

Meine Informanten sind schnell. Nicht mal 3 Stunden ist es her, dass die Polizei einen anonymen Anruf bekam, dass in einer alten leerstehenden Ziegelei nahe des offenbacher Bahnhofs einige Leichen liegen würden. Anscheinend gab es ein Drama im Freundeskreis, Jugendliche schlugen sich selbst mit Eisenstangen nieder und es kam zu viel Streit, etc. Interessanterweise erzählte ein Überlebender davon, dass die Jugendlichen sich einen Zombie gefangen hielten. Als dieser durch ihre Experimente langsam zu ramponiert war, infizierten sie ein Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis. Dies ging jedoch schief und dabei wurde einer der Jugendlichen getötet, regelrecht zerfetzt. Der neue Zombie entkam, der alte wurde anscheinend getötet. Jedenfalls gab es nur zwei Überlebende in der Sache. Zwei Jungen, deren Namen man mir leider nicht nennen wollte.
Die Freundin eines der Jugendlichen scheint in die Sache verstrickt zu sein. Bei Gelegenheit fahre ich wieder nach Deutschland und statte ihr einen Besuch ab. Bis dahin:

scientia nos defendit
PlasticNeo

20 Mai 2009

Die Jünger der Melodien

Ich glaube es wird nun Zeit einmal mit einer Gruppierung aus Deutschland aufzuräumen, welche mir seit einer geraumen Zeit auf den Fersen ist. Sie nennen sich die "Jünger der Melodien" und sind irgendetwas zwischen gemeinnütziger Organisation und Kult. Nach außen hin sind sie quasi nicht existent, niemand von ihnen verrät sich in der Öffentlichkeit, es sei denn sie wollen neue Mitglieder anwerben. Diese Werbung beginnt meist mit der Frage nach der favorisierten Musikrichtung und endet in einem Auftrag, dessen Bezahlung grundsätzlich als das Doppelte des vom Angeworbenen gewünschten Betrags versprochen wird.
In welchem Bereich der Geheimorganisation der Angeworbene eingesetzt wird, ist grundsätzlich verschieden. Tatsache ist: Derzeit bauen sie eine Gruppe aus Spezialisten auf, die mich finden und zur Strecke bringen soll. Woher ich das weiß? Nun... sagen wir so: Ich habe meine Informanten.
Geheimorganisationen zu infiltrieren war einmal meine eigene Spezialität, bzw mein Beruf, doch das ist lange her.
Ich möchte diese Organisation als Erstes ans Messer liefern, deswegen bin ich auf eure Hilfe angewiesen! Sollte einer von euch auf eine seltsame Person in Anzug treffen, die euch seltsame Aufträge gibt, eine goldene Taschenuhr dabeihat und euch nach Musik fragt und sich vielleicht sogar als "Jünger der Melodien" ausgibt, sagt mir am besten sofort per Mail bescheid!

Eine sichere Adresse ist: PlasticNeo@xmail.net


scientia nos defendit
PlasticNeo

12 Mai 2009

Kurze Mitteilung

Ich habe eben von einem Kontaktmann erfahren, dass sich ein Nachkomme des Jungen von 1926 in Deutschland aufhält. Angeblich soll er in eine Irrenanstalt eingeliefert worden sein. Das Problem ist: Dies ist schon ein paar Jahre her und niemand kann mir sagen, was aus ihm geworden ist. Ich werde also einen Freund bitten sich umzuhören, möglicherweise muss ich selbst bald mal wieder nach Deutschland fliegen. Ich melde mich in den nächsten Tagen nochmal. Möglicherweise kann ich durch ihn einige waschechte Beweise liefern, vielleicht sogar Tonaufnahmen des Gesprächs mit ihm.

scientia nos defendit
PlasticNeo

10 Mai 2009

1926: 131 Tote, 2 Überlebende

Es gab oft schon Schiffsunglücke, viele wurden dem Bermuda-Dreieck zugeordnet, oder auf andere Weise mythifiziert. Ein Beispiel dafür wäre jenes Unglück, welches Im April 1926 im nördlichen Pazifik geschah. Eines jener Dampfschiffe, welche regelmäßig zwischen der amerikanischen Westküste und Japan pendelten, wurde eines Tages weit ab vom Kurs von einigen Fischern vorgefunden. Sie gingen an Bord und suchten nach der Besatzung oder den Passagieren. Interessanterweise fanden sie sie auch - allerdings waren alle tot. Alle, bis auf einen etwa 10 Jahre alten Jungen und einem etwa 30 Jahre alten Mann. Der Mann hatte starke Verletzungen, der Junge war völlig unversehrt. Der Rest der Besatzung und alle anderen Passagiere waren tot. 131 zerstückelte und zerfetzte Leichen zählten die japanischen Fischer. Sie nahmen die beiden Amerikaner mit und brachten sie in Yokohama zur amerikanischen Botschaft.

[Edit: Hab gerade noch ein Bild aus einer japanischen Zeitung von damals ausgeschnitten und eingescannt. Soll angeblich ein Foto des Unglücksdampfers sein, was ich aber stark bezweifle.]


Der Junge hatte Amnesie - er wachte inmitten eines Leichenbergs auf und konnte sich an nichts mehr erinnern. Er fand den anderen Überlebenden kurz bevor die Fischer das Dampfschiff entdeckten. Er glaubte ihn von früher zu kennen, doch war sich nicht sicher.
Er wurde ein paar Wochen später zurück nach Amerika gebracht, wo er ein Internat aufsuchte bis er 21 war. Er lebte sein Leben glücklich und zufrieden zu Ende, hatte eine kleine Familie, die noch bis heute bestand hat und sich in alle Teile der Welt verstreute.
Schlimmer dagegen sah es bei dem älteren Überlebenden aus. Er sagte er sei auf einer Mission. Er wollte mit seiner Gruppe nach Tibet, um dort einen verschollenen Professor zu finden, doch Wesen, halb Mensch, halb Fisch, töteten all seine Freunde und alle andern auf dem Schiff. Er wurde zunächst auch attackiert, doch dann hielten die Fischmenschen inne und überbrachten ihm große Muscheln mit Gedärmen von einigen der armen Schweine an Bord darin. Sie zwangen ihn die Gedärme zu essen. Sie tanzten und sangen schienen ihn zu verehren. Dann verschwanden sie der Reihe nach im Wasser, bis er alleine auf dem Schiff war.
Er sagte der Junge sei verflucht. Es sei der Bruder eines Freundes und sie wären auf der Suche nach der großen Schwester, welche vom schwarzen Mann entführt worden sei.
Auch ihn fuhr man über den Ozean zurück nach Amerika. Als sie auf dem Wasser waren, drehte der Mann durch und erwürgte beinahe einen Matrosen. Daraufhin wurde er unter Deck in ein Zimmer gesperrt und erst in San Francisco wieder herausgelassen.
Aufgrund des extremen seelischen Zustands des Mannes, wurde dieser in ein Sanatorium an der Westküste eingewiesen, wo er noch heute lebt. Ja, ihr habt richtig gelesen. Der Mann lebt noch immer! Mehr als 80 Jahre nach dem Vorfall (Der Mann ist mehr als 110 Jahre alt) ist dieser noch immer sehr lebendig. Nur verrückt. Außerdem hörte ich von Angestellten des Sanatoriums, dass sich sein Aussehen im Laufe der Zeit zusehends verändert hätte. Ich konnte mir darunter nichts vorstellen, bis ich ihn besuchte. Seit dem glaube ich nicht mehr daran, dass er sich die Geschichte mit den Fischmenschen nur ausgedacht hatte: Er sah selbst wie einer aus. Große Augen, schwammige, breite Lippen und grünliche Haut. Er redete nuschelnd und langsam, war abwechselnd aggressiv und melancholisch. Sein Zustand war mehr als nur kritisch. Ich weiß bis heute nicht, was mit diesem Mann geschah, doch ich vermute das wird nur er selbst und der Junge wissen. Denn interessanterweise erfuhr ich von den Nachfahren des Jungen, dass dieser ein Tagebuch geschrieben hatte, welches er unbedingt mit in sein Grab nehmen wollte. Angeblich hat es einer seiner Söhne nach seinem Tod geöffnet und ein paar Seiten darin gelesen. Plötzlich war es ihm recht eilig dem Wunsch seines Vaters nachzukommen und das Buch wurde zusammen mit dem Leichnam begraben. Meine Vermutung: Es gab nie eine Amnesie, der Junge wusste die ganze Zeit bescheid. Vielleicht war er sogar die Ursache für diese Katastrophe.
Wir werden es wohl nie erfahren.

Doch um beim Thema Geisterschiff zu bleiben: Ich bin gerade dabei über den Ourang-Medan-Zwischenfall einige Nachforschungen anzustellen. Die Fälle sind sich recht ähnlich und seltsamerweise unternahm der Junge zu genau der Zeit, als das Geisterschiff auftauchte, seine Reise nach Europa. Wie sagte der ältere Überlebende doch gleich? "Der Junge ist verflucht". Vielleicht steckt da mehr dahinter, als man glaubt.

Ich jedenfalls habe nun ein gutes Versteck mitten im afrikanischen Dschungel gefunden, mitten unter den wilden Tieren. Hier werde ich ein bisschen bleiben und mich ausruhen. Ich könnte etwas lesen. Jetzt nicht gerade Alice im Wunderland, sondern eher aktuelleres. Nachforschungen, kann man auch von zuhause anstellen.

scientia nos defendit
PlasticNeo